Mit Beginn der Schullaufbahn erhalten Kinder in der Regel einen Schlüssel für ihr Zuhause. Wobei durch die stetig wachsende Zahl der Ganztags- sowie verlässlichen Schulen die Schlüssel-Problematik aufweicht.
Einerseits kann die Schlüsselübergabe natürlich auf einer freiwilliger Basis geschehen, da das Kind schon von alters her das nötige Verantwortungsbewusstsein besitzt. Zum anderen kann es aufgrund der elterlichen Arbeitszeiten zwingend erforderlich sein, dass Kinder nach der Schule sich allein Zuhause aufhalten. Derart lernen diese so verschrienen Schlüsselkinder sehr früh, viel Verantwortung zu tragen und autonom zu handeln. Oftmals werden sie um ihren Freiraum von anderen Kindern beneidet. Wichtig ist natürlich, dass dies gut und liebevoll vorbereitet wird, sodass Ihr Kind sich nicht allein gelassen fühlt. Verlässliche Absprachen zwischen Eltern und Kind sind unabdinglich.
Bevor Sie ihrem Kind den Schlüssel übergeben, sollten sie die kleinen alltäglichen Tätigkeiten üben, die es selbst verrichten muss, wenn Sie nicht da sind. Je mehr die Abläufe ritualisiert sind, desto sicherer fühlt sich ihr Kind. Bevor ihr Kind das erste Mal alleine die Tür aufschließt, lassen Sie es das Öffnen über einen längeren Zeitraum bereits üben, wenn Sie dabei sind.
Achten Sie darauf, dass ihr Kind weiß, was es in Notsituationen zu tun hat. Wie soll es reagieren, wenn es an der Tür klingelt? Was soll ihr Kind tun, wenn es sich verletzt hat oder krank fühlt? Je genauer Sie die Situationen vorbereiten, desto souveräner kann ihr Kind handeln. Aber Vorsicht! Übertriebene Vorsichtsmaßnahmen können dazu führen, dass ihr Kind beginnt, sich vor der neuen Situation zu fürchten. Um Überforderungen zu vermeiden, sollten Sie ihr Kind schrittweise an die neue Verantwortung heranführen. Sprechen Sie mit ihrem Kind darüber, wie es sich fühlt. Es kann sein, dass ihr Kind mit der Situation überfordert ist und Sie eine Alternative zur Betreuung ihres Kindes finden müssen.