Bilinguale-Erziehung

Englisch, Französisch, ja sogar Chinesisch wird als zweite Fremdsprache bereits in einigen deutschen Kindergärten angeboten. Und dieses Angebot wird genutzt, von mehrsprachigen Familien, genauso wie von deutschen Eltern, die ihr Kind frühzeitig sprachlich fördern wollen.
Das Erlernen einer zweiten Sprache im frühen Kindesalter hat tatsächlich einige entscheidende Vorteile. Kinder werden dabei nicht nur individuell gefördert, sondern bereits in jungen Jahren spielerisch auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet.

Wichtig bei der bilingualen Erziehung, egal ob zu Hause, Kindergarten oder der Schule ist, konsequent hinsichtlich der gewählten Sprache zu sein. So lernt das Kind schnell zu unterscheiden, in welcher Sprache es das jeweilige Elternteil oder den Erzieher anspricht. Nur wenn über einen langen Zeitraum, zweisprachig mit dem Kind kommuniziert wird, kann sichergestellt werden, dass die „zweite“ Sprache ebenso zur Muttersprache wird. Weiterhin wird viel Geduld benötigt, es kann sein, dass sich ein Kind zunächst besser auf die eine oder andere Sprache einstellt und es erst später in der anderen zu sprechen beginnt. Wichtig ist es, Aussprache und Grammatik kontinuierlich zu verbessern, schleichen sich festsitzende Fehler ein, ist es bei zwei Sprachen sicherlich eine größere Herausforderung diese, auch mit professionellem Sprachtraining oder Logopädie, Probleme zu beheben. Kinder, die bilingual erzogen worden sind, haben dafür aber auch in der Regel wesentlich weniger Probleme mit dem Erlernen einer weiteren Sprache und können auf abstrakte Art und Weise Informationen von einer Sprache auf die andere übertragen, beziehungsweise grammatische Regeln besser verinnerlichen.

Mittlerweile gibt es in Deutschland über 600 Schulen mit bilingualem Angebot. Durch die ständige spielerische Motivation und den frühen Anreiz in der Gruppe sprachliche Erfolgserlebnisse zu haben, lernen Kinder schnell und sicher eine weitere Sprache. Sollte eine solche Einrichtung ausschließlich von Eltern zum Erlernen einer Zusatzsprache gewählt worden sein, ist es besonders wichtig, zu Hause die Muttersprache zu trainieren. Denn nur wenn diese weiterentwickelt und verbessert wird, hat auch die Zweitsprache eine Chance dazu.

 

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