Das Klassenzimmer ist der Ort im Leben eines schulpflichtigen Kindes, in dem es sich zu einem Großteil des Tages aufhält und dem damit eine besondere Rolle zufällt. Denn die Umgebung in der Schule kann einen positiven, aber auch negativen Einfluss auf das Lernen ausüben.
Reiten, Fußballspielen oder Ballett – heutzutage ist die Palette außerschulischer Aktivitäten für Schüler unendlich weit gefächert. Für jeden Geschmack gibt es ein passendes Pendant, das als Ausgleich vom Schulleben sorgt. Eine Lieblingsbeschäftigung zu haben und ein Hobby langfristig durchzuziehen, bereitet das Kind aufs Leben vor und wirkt sich positiv auf die Entwicklung aus.
Durch Hobbies fürs Leben lernen
Ein Hobby ist eine Freizeitbeschäftigung, der man gerne nachgeht und die man vor allem ohne Zwang auslebt. Für Kinder ist es besonders wichtig, vom schulischen Alltag Abstand zu nehmen und Schulranzen sowie Hausaufgaben für ein paar Stunden zu vergessen. Durch das Ausüben von Hobbies entstehen Verpflichtungen, die Kinder auf das zukünftige Leben und den Beruf vorbereiten.
Hobbies führen zu einem enormen Lerneffekt, der spielerisch vermittelt wird. In einem Handballteam lernt das Kind, dass es der Gruppe gegenüber eine Verpflichtung hat und genießt gleichzeitig Gruppenzugehörigkeit, die Stärke und Selbstbewusstsein fördert.
Genauso steht es beim Reiten, bei dem die Tier-Mensch-Beziehung aufgebaut wird und Pflichtgefühl für ein Lebewesen erlernt und verstanden wird. Die Hobbies können zur Berufung werden, und bei manchen Kindern helfen sie sogar zur Berufsfindung.
Viele Kinder ziehen heutzutage den Rückzug vor und beschäftigen sich stundenlang mit Xbox Konsolen oder dem Fernseher. Bei diesen Beschäftigungen ist der Lerneffekt eher gering, und auch wenn das Konsumieren hierbei im Vordergrund steht, sind diese Beschäftigungen eher eine Ablenkung oder ein Zeitvertreib. In unserer mobilen Welt kommen Eltern nicht drum herum, dem Fernsehen und vor allem Computerspielen Aufmerksamkeit zu schenken. Junge Generationen wachsen in die Welt der surrealen Herausforderung, welche älteren Generationen fremd sind. Ob Xbox oder Nintendo DS Konsole – werden Kinder vor den PC gesetzt, damit die Eltern Zeit für sich haben, müssen sich die Erzieher klar sein, dass hier eine höhere Suchtgefahr als bei anderen Beschäftigung besteht. Kinder sollten für eine sinnvolle Beschäftigung motiviert werden und nicht vor den Flimmerkasten abgesetzt werden.
Kosten
Manche Freizeitbeschäftigungen sind finanziell viel anspruchsvoller als andere. Hobbies, bei denen viel Zubehör gekauft werden muss, sollten deswegen gut überlegt werden.
Reitet Ihr Kind, kommen hohe Kosten auf Sie zu. Entwickelt sich das Reiten zu einer Berufung inklusive Turniere und Ferien auf dem Bauernhof, wird es für manche Eltern schwierig. Eltern sollten Kinder selbst die Wahl für ein passendes Hobby lassen, wird dieses aber zu einer schweren Bürde im finanziellen Sinne, dann muss mit dem Kind klar darüber gesprochen werden und dementsprechend Grenzen gesetzt werden. Das Schlagzeug ist gekauft und der Unterricht schon bezahlt, und dann springt der frischgebackene Musiker auch schon ab. Auch wenn das neue Instrument zu Beginn viel Zeit benötigt, bis endlich der wahre Klang aus den Metallboxen kommt – Ausdauer und Motivation kommen müssen erst einmal geübt werden.
Um Wertschätzung für die neue Anschaffung und den Unterricht zu lernen, hilft es, wenn man ältere Kinder an der Bezahlung teilhaben lässt. Wird ein minimaler Betrag für das Hobby vom Taschengeld abgezogen, werden das Verantwortungsgefühl sowie die Wertschätzung von Geld ungemein gefördert.
Ein Kindheitstraum wird wahr?
Nicht selten mischen Eltern bei der Wahl des Hobbies kräftig mit und verwirklichen ihre eigenen Kindheitsträume und nicht jene der Kinder. Haben Eltern selbst ein leidenschaftliches Hobby, besteht auch hier die Gefahr, dass dem Kind etwas aufgedrängt wird, das es selbst gar nicht will.
Ist der Papa ein leidenschaftlicher Fußballspieler und der Sohnemann interessiert sich eigentlich viel mehr für Kakteen, dann wird aus dem jungen Mann mit Sicherheit kein großer Fußballspieler, sondern eher ein guter Pfadfinder. Kommen Kinder unter solchen Umständen in Vereine und Gruppen, kann dies zu großem Unwohlsein führen, das Gruppenzugehörigkeitsgefühl geht flöten und eine mögliche Leidenschaft wird zum Zwang.
Bei der Wahl des Hobbies ist es daher wichtig, auf die Wünsche der Kinder zu hören und den jeweiligen individuellen Charakter mit einzubeziehen. Genauso wie bei Erwachsenen, haben auch Kinder Neigungen und sind kleine Persönlichkeiten. Auch wenn der Vater die Liebe zum stechenden Kaktus nicht verstehen kann, sollten das Hobby und die Zielstrebigkeit des Kindes gelobt und von Erwachsenen gewürdigt werden. Kinder brauchen den Zuspruch von Erwachsenen, und dieser fördert Motivation und Zielstrebigkeit – denn man will ja beeindrucken. Und dann geht alles wie von selbst.