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„Lern doch mal ein Musikinstrument“ – diese Aufforderung bekommen viele Kinder von ihren Eltern zu hören. Und der gut gemeinte Ansporn findet seine Gründe nicht nur darin, dass bei talentiertem Nachwuchs die CD nach und nach gegen klangvolle Live-Musik im Wohnzimmer getauscht werden kann. Wie bereits mehrfach in der Neurobiologie nachgewiesen, erweist sich das Lernen von Musikinstrumenten positiv für das menschliche Gehirn. So hat jeder, der auf Geige oder Klavier Noten übt, schon nach wenigen Minuten automatisch eine ganze Reihe neuer Nervenverbindungen hergestellt. Nach kurzer Zeit bildet sich durch das musikalische Spielzeug ein feines Netzwerk, das den Jugendlichen Lernen erleichtern und somit auch in der Schule weiterhelfen kann.

Dadurch, dass das Gehirn beim Musizieren an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geht, hat das konstante Lernen mit Musikinstrumenten auch ein ständiges Wachsen der Hörregion zu Folge – so zumindest lauten die jüngsten Ergebnisse der Kindheitsforschung. Dieser so genannte „Mozart Effekt“ will in diesem Sinne sogar nachweisen können, dass Liebhaber klassischer Musik bei IQ-Tests maßgeblich besser abschneiden. Auch wenn die Ergebnisse des Tests bereits von anderen Wissenschaftlern angezweifelt werden, kann dem regelmäßigen Einüben und Erlernen von Noten ein positiver Einfluss auf das menschliche Gehirn sicher nicht abgesprochen werden. Noten lesen, das Zählen von Takten, vorausdenken und die Bildung spezieller motorischer Fähigkeiten wie sie unter anderem beim beidhändigen Klavierspiel zutage treten,  trainieren beide Gehirnhälften gleichzeitig und unterstützen deren Verbindungen.

Interessanterweise wird angenommen, dass Schlaginstrumente durch die Schulung des Rhythmusgefühls eher mathematische Fähigkeiten fördern, denn Takte zählen und Notenwerte aufteilen, ermöglicht jungen Kindern einen innovativen Zugang zu Zahlen. Melodieinstrumente auf der anderen Seite sollen dadurch, dass den  verschiedenen Tönen unterschiedliche Orte auf den Instrumenten zugeordnet werden müssen, eher ein räumliches Vorstellungsvermögen unterstützen. Weitere Tests schließlich resultieren in dem Ergebnis, dass auch die soziale Intelligenz mit dem Musikunterricht gefördert wird. In Bands oder Ensembles sind die jeweiligen Spieler aufeinander angewiesen, wollen sie ein harmonisches Klangbild erreichen. So werden Rücksichtnahme gefördert und Teamgeist geschult. Doch auch wenn Disziplin, Konzentration und die Lust am Lernen ebenfalls mit dem Musikspielen kommen soll, gilt vor allen Dingen, dass der Nachwuchs bei Musizieren in erster Linie Spaß empfindet. Und wer weiß – vielleicht unterhalten Sie sich ja selbst beim nächsten Weihnachtsfest alle gemeinsam mit einem familiären Musikgenuss!