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Der Begriff Schulfähigkeit hat weitgehend den Begriff der Schulreife abgelöst. Schulfähigkeit umfasst die verschiedenen Kompetenzen, die ein Kind als Voraussetzung für den Schulalltag benötigt. Erreicht ein Kind einen entsprechenden geistigen und körperlichen Entwicklungsstand, bezeichnet man es als schulfähig. Um die Schulfähigkeit festzustellen, gibt es verschiedene Tests, die vor dem Eintritt in die Schule durchgeführt werden.

Eine generelle Schulfähigkeit hängt jedoch von der Individualität des Kindes ab und lässt sich keinesfalls pauschalisieren. Dennoch gibt es verschiedene Kriterien für die Schulfähigkeit.

Das Alter

Ein formales Kriterium für die Schulreife ist das Alter. Das Alter, in dem die Kinder eingeschult werden, liegt in der Regel zwischen 5 und 7 Jahren. Dabei ist das Mindestalter von Land zu Land unterschiedlich. Hierfür gibt es bestimmte Stichtage bis zu dem das Kind ein bestimmtes Alter erlangt haben muss. Darüber können Ihnen die jeweiligen Schulen Auskunft geben.

Kann-Kinder

Unabhängig vom Mindestalter für den Schuleintritt gibt es auch die sogenannten Kann-Kinder. Darunter fallen alle Kinder, die vor dem Einschulungsstichtag geboren wurden und aus dem einen oder anderen Grund frühzeitig eingeschult werden. In diesen Fällen ist die Schulreife besonders wichtig. Die Entscheidung zu treffen, ob ein Kind frühzeitig eingeschult werden soll, fällt Eltern oft nicht leicht. Gründe für eine solche Überlegung können eine hohe kognitive Reife eines Kindes sein und dass es sich eventuell im Kindergartenalltag mittlerweile „langweilt“. Eventuell ist das auch besonders groß für sein Alter und man kann durch eine frühzeitige Einschulung im Vorfeld eine Ausgrenzung durch die Größe vermeiden. Für die Entscheidung zur frühzeitigen Einschulung sollten sich Eltern besonders beraten lassen.

Vorschulische ärztliche Untersuchung zur Einschulung

Ein weiteres Kriterium zur Einschulung ist die vorschulische ärztliche Untersuchung. Dabei werden die Kinder nach ihren körperlich-gesundheitlichen Voraussetzungen beurteilt. Der wohl bekannteste Test ist der sogenannte Affengriff, bei dem sich das Kind mit der rechten Hand über dem Kopf an das linke Ohr greift. So bekannt wie dieser Test ist, so umstritten ist er auch. Denn ein Test kann wohl kein Gesamturteil zur Schulreife abgeben. Zum Test gehört mittlerweile ein Gespräch, in dem die Ausdruckfähigkeit überprüft wird. Auch das Zeichnen oder Malen beurteilen die Ärzte, die den Schultest durchführen. Zusätzlich gehören einige einfache motorische Tests zur Untersuchung.

Der Alltagstest

Wie kann ich neben diesen ganz formellen Kriterien im Alltag feststellen, ob mein Kind die Schulfähigkeit schon erlangt hat? Es gibt ein paar Hinweise, die Ihnen ganz persönlich sagen, ob Ihr Kind reif ist für die Schule.

Fragen Sie sich einfach:

Kann mein Kind sich gut konzentrieren?
Kann es gut zuhören?
Sitzt es ohne Problem circa eine Stunde still?
Kann es schon ein Erlebnis schlüssig nacherzählen?
Malt es Kreise oder einfache Formen nach?
Kann es einfache Dinge basteln?
Ist die Aussprache meines Kindes gut?
Zieht es sich alleine an und aus?

Wenn Sie viele oder sogar alle Fragen mit „Ja“ beantworten können, dann ist ihr Kind sicher schulfähig. Die Schulfähigkeit ist jedoch keine rein rationale Entscheidung. Es gehört auch ein bisschen Bauchgefühl dazu. Fühlt es sich gut an, bei der Vorstellung, dass Ihr Kind in die Schule geht und seinen großen Schritt in ein neues Leben macht? Dann scheint dem Schulbeginn nichts mehr im Wege zu stehen.